Spritztour durch den Spreewald

Spreewald © Luisa Sancelean

Radtour nach Burg

Unsere Brandenburg-Triologie wird komplett mit unserem Wochenende im Kurort Burg. Von Freitag bis Sonntag buchten wir uns in eine Ostalgie-versprühende Ferienanlage ein, um von dort aus den Spreewald mit dem Fahrrad zu erkunden. Diese von zahlreichen Fließen durchzogene Auen- und Moorlandschaft wird seit 1991 als UNESCO Biosphärenreservat geschützt und bietet eine märchenhafte Kulisse. Eine Tour mit dem Paddelboot durch die 276 Kilometer langen Wasserstraßen des Spreewaldes ist ein Muss. Nur 100 Kilometer von Berlin entfernt kann man hier den Trubel der Großstadt hinter sich lassen. Man muss eben nicht immer weit fliegen, um sich wie im Urlaub zu fühlen.  

Erster Halt in der Burger Hofbrennerei

Burger Hofbrennerei © Luisa Sancelean

Im malerischen Kaffeegarten der Burger Hofbrennerei legten wir unseren ersten Zwischenstopp ein. Das Ganze ging natürlich nicht ohne eine Verkostung der leckeren Obstliköre und den traditionellen Blechkuchen vonstatten. Der liebevoll angelegte Garten macht den Ort zu einer wahren Idylle. Zwischen den Tischen liefen die Seidenhühner umher und um den Teich schwebten gefühlt hunderte Schmetterlinge durch die Blumen. Die Idee, hier wieder eine Brennerei anzusiedeln und damit eine längst vergessen Tradition wieder aufleben zu lassen, hatte Arno Ballaschk im Jahr 2004. Seither werden in der Brennerei in sorgfältiger Handarbeit hochwertige Tropfen hergestellt: vom hauseigenen Single-Malt-Whisky bis hin zum sortenreinen Apfelbrand.

Burger Hofbrennerei
Burger Hofbrennerei © Luisa Sancelean

Extra-Tipp: Wenn man von der Schwarzen Ecke aus ein paar Meter bis ans Ende der Straße fährt, gelangt man zum Stauensfließ und einer liebevoll errichteten Appartementanlage – ein wunderschönes Areal, wo es sich sicher ganz hervorragend aushalten lässt. Vielleicht schaffen wir es irgendwann noch einmal uns selbst hier einzubuchen. Mehr Informationen dazu hier.

Lübbenau – Im Herzen des Spreewaldes

Spreewald © Luisa Sancelean

Wieder auf den Leih-Fahrrädern, ging es knapp elf Kilometer zur nächsten Station und direkt ins touristische Herz des Spreewaldes, nach Lübbenau. Zwischen Rentnerglück und Junggesellengruppen kehrten wir ein, ärgerten uns über schlechtes Essen und erfrischten uns mit einem kühlen Radler. Hier sollte man einfach nicht zu lang verweilen. Unser eigentliches Ziel war das Freilandmuseum Lehde – Brandenburgs ältestes Freilandmuseum, für welches aus verschiedenen Regionen des Spreewaldes Hofanlagen zusammengetragen und wieder aufgebaut wurden. Wir hatten große Freude daran, uns ins 19. Jahrhundert zurück versetzen zu lassen und Wäsche wie zu Uromas Zeiten zu waschen, sowie Wasser aus der Spree zu schöpfen. Zwischen Apfelbäumen und reetgedeckten Holzhäusern schlenderten wir durch die Zeit und erhielten einen ziemlich authentischen Einblick in das bäuerliche Leben und historische Handwerk von damals.

Freilandmuseum Lehde © Luisa Sancelean
Freilandmuseum Lehde © Luisa Sancelean
Freilandmuseum Lehde © Luisa Sancelean

Extra-Tipp: Der samstägliche Töpfermarkt vor dem Freilandmuseum ist eine wahre Schatztruhe. Wären wir nicht mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, hätte ich mich wahrscheinlich kaum zurückhalten können, aber so sind es nur zwei Tassen und ein kleines Milchkännchen geworden.

Freilandmuseum Lehde
An der Giglitza 1a
03222 Lübbenau, OT Lehde

Abendausklang im Ristorante Il Fienile

Was die kulinarischen Highlights der Region angeht kann ich nicht sehr viel berichten, aber den Samstagabend haben wir bei einer Steinofenpizza im italienischen Restaurant Il Fienile ausklingen lassen. Man sollte hier allerdings reservieren, um noch einen Tisch zu ergattern (bei gutem Wetter am besten auf der Terrasse). Der Service ließ zwar etwas zu wünschen übrig, aber ich glaube für die Gegend hat man es hier schon ganz gut getroffen.

Biberhof im Spreewald

Biberhof Burg © Luisa Sancelean
Biberhof Burg © Luisa Sancelean

Am Sonntag setzten wir unsere Fahrradtour in entgegengesetzter Richtung fort. Nach nur fünf Kilometern auf dem Sattel erreichten wir den Biberhof. Wo früher eine Nutriafarm beheimatet war, befindet sich heute ein zwei Hektar großer Tierhof. Auf dem offenen Gelände tummeln sich Schweine, Ponys, Schafe, Esel, Hühner und natürlich die namensgebenden Sumpfbiber, die Nutrias. Schon das kleine Kalb direkt am Eingang ließ sich von uns nicht beirren, und versuchte lieber weiterhin mit seiner Zunge die Äpfel vom Baum zu angeln. Auch ein Aquarium mit einheimischen Fischen gehört zum Hof. Die Sumpfbiber haben sich allerdings so früh am Tag nicht blicken lassen.

Biberhof Burg © Luisa Sancelean
Biberhof Burg © Luisa Sancelean
Biberhof Burg © Luisa Sancelean

Von der hofeigenen Spreewaldkahnanlagestelle aus, ging es für uns mit dem Paddelboot weiter. Vorbei an wilden Wiesen, den schönsten Häusern und Kuhherden ließen wir uns mit den Libellen übers Wasser treiben. Na gut, manchmal habe ich auch aktiv gepaddelt, aber reizvoller fand ich es, der wilden Geräuschkulisse zu lauschen.

Spreewald © Luisa Sancelean
Spreewald © Luisa Sancelean

Zurück an Land schwangen wir uns wieder auf die Fahrräder um eine letzte Runde durch die Gegend zu drehen. Da durfte ein kleiner Zwischenstopp in einem der zahlreichen Sonnenblumenfelder natürlich nicht fehlen.

Spreewald © Luisa Sancelean
Spreewald © Luisa Sancelean
Spreewald © Luisa Sancelean

Eigentlich hatten wir uns nach diesem Wochenende geschworen bald wieder in den Spreewald zu fahren, aber wie es immer so ist, ein Jahr vergeht und wir waren nicht mehr vor Ort. Doch der neue Sommer hat ja gerade erst begonnen. Noch mehr Brandenburg-Abenteuer gibt es in der Zwischenzeit hier.

Spreewald © Luisa Sancelean

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